Obwohl die professionellen Sportwetten ihren Ursprung im Pferdesport hatten, sind sie in Deutschland erst durch den Fußball wirklich populär geworden. In England und in vielen weiteren Nationen des Commonwealth genoss der Pferdesport stets eine sehr hohe Bedeutung, in Deutschland hingegen wurden Pferderennen als eine zu elitäre Veranstaltung wahrgenommen und dementsprechend fühlten sich die meisten davon nicht angesprochen.
Dadurch entging den Deutschen zu Beginn des letzten Jahrhunderts der Siegeszug der Sportwetten. In England dienten sie anfänglich noch der Finanzierung der Pferderennen, doch mit der Zeit entwickelten sich die Wetten zu einer enormen wirtschaftlichen Größe. Immer mehr Länder begannen, das Konzept der Sportwetten zu adaptieren, die Skandinavier waren nach England die ersten, die das Wetten professionell anboten.
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Während der Nazi-Zeit war das Wetten in Deutschland verboten
Wie viele andere Dinge auch, verboten die Nazi das Wetten im Sport. Es wurde als unsittlich erachtet und verschwand somit aus der Öffentlichkeit. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, in den frühen 1950er-Jahren, begannen sich die Deutschen für das Wetten zu erwärmen. Diese Liaison wurde immer intensiver und der staatliche Wettanbieter verdiente viel Geld damit. Bis zum Jahre 2010 galt in Deutschland der Glücksspielstaatsvertrag, der es privaten Wettanbietern nahezu unmöglich machte, auf legale Art zu arbeiten. Dieser Vertrag sicherte dem Staat das Monopol beim Spiel ums Geld: Ob Roulette, Poker oder Sportwetten, der Staat hatte hier als einziger das Recht, solche Spiele anzubieten. Natürlich können Sie auch auf Ihr mobile wetten!
Suchtprävention als Motiv
Der Staat berief sich dabei auf die Suchtprävention und darauf, dass er Sorge zu tragen habe, dass die Deutschen nur in einem sehr begrenzten Umfang wetten konnten. All dies sollte dem Wohlbefinden des Volkes dienen. Der Europäische Gerichtshof konnte dieser Auffassung nicht folgen und erklärte den Glücksspielstaatsvertrag für unvereinbar mit europäischem Recht. Zumal die Richter feststellen mussten, dass der deutsche Staat für seinen eigenen Wettanbieter extrem viel Werbung machte. Dies unterlief nach der Einschätzung des Gerichts die Legitimität vollständig, denn wem es um Suchtprävention gehe, der mache nicht gleichzeitig intensiv Werbung für die Angebote, vor denen er seine Bürger eigentlich schützen will.
Den Glücksspielstaatsvertrag gibt es immer noch
Dies macht die Sache so vertrackt. Der Vertrag hat nach deutschem Recht immer noch Gültigkeit und würde es im Prinzip verbieten, dass Tipico, Bet3000 und all die anderen Anbieter in Deutschland Sportwetten offerieren. Doch greift hier das EU-Recht, was es den Wettanbietern erlaubt, in Deutschland und in den anderen Ländern der EU aktiv zu sein. Das europäische Recht ist dem deutschen übergeordnet und hebelt es damit aus. Deutschland könnte nun zwar zunächst alle Wettanbieter verbieten und schließen lassen, doch müsste Deutschland ihnen anschließend allen wieder erlauben zu öffnen. Diese Schmach will man sich sparen und belässt es bei der vertrackten Situation.
Einzelne Bundesländer engagieren sich
Seit 2011 gab es dann immer wieder einzelne Initiativen von den Bundesländern, die sich Steuereinnahmen erhofften. Ziel dieser Initiativen ist es, die Wettanbieter in das jeweilige Bundesland zu lotsen und ihnen dafür Rechtssicherheit gepaart mit günstigen Steuern zu bieten. Doch auch diese Versuche ändern nichts an der verfahrenen Gesamtsituation. Der Bund müsste sich dazu durchringen, einen völlig neuen Glücksspielstaatsvertrag zu verfassen.